Miete statt Kauf: Immer mehr bayerische Haushalte interessieren sich für Treppenlift-Mietmodelle. Die Gründe liegen auf der Hand: geringere Anfangskosten, klare monatliche Raten und die Möglichkeit, flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Vor allem in Städten wie München, Regensburg und Passau melden Händler steigende Nachfragen nach Mietangeboten.
Wie funktioniert die Miete? Grundsätzlich setzt sich ein Mietmodell aus zwei Komponenten zusammen: einer einmaligen Bereitstellungs- und Schienenpauschale sowie einer monatlichen Rate. Gerade Treppen sind günstig, da die Schiene vergleichsweise einfach gefertigt wird. Bei kurvigen Treppen bleibt die Schiene auch im Mietmodell maßgefertigt – hier kann die Einstiegssumme deutlich steigen.
Die monatliche Rate umfasst in der Regel Wartung, Verschleißteile und Notdienst. Das klingt bequem, ist aber nur dann sinnvoll, wenn die Nutzung auf einen überschaubaren Zeitraum begrenzt ist. Wer langfristig im Eigenheim bleibt, fährt mit einem Kauf in der Gesamtsumme meist günstiger.
Typische Szenarien: In Regensburg nutzen Familien die Miete oft nach Operationen oder während einer Reha, wenn ein Lift nur für einige Monate gebraucht wird. In Augsburg setzen Vermieter von Mehrfamilienhäusern auf Mietlösungen, um temporär Bewohnern zu helfen. Seniorenresidenzen wiederum betreiben ganze Pools von Mietanlagen, die bei Bedarf von Wohnung zu Wohnung umziehen können.
Rechenbeispiel: Ein gerader Sitzlift kostet im Kauf etwa 5000 Euro. In der Miete liegt die Startpauschale vielleicht bei 1500 Euro, hinzu kommen 150 Euro monatlich. Nach rund zweieinhalb Jahren ist die Mietvariante teurer als der Kauf. Wer also plant, dauerhaft im Haus zu bleiben, sollte nüchtern durchkalkulieren und beide Modelle vergleichen.
Vertragliche Details: Wer einen Mietvertrag unterschreibt, sollte unbedingt auf folgende Punkte achten: Mindestlaufzeit, Kündigungsfristen, Rückbaukosten, Haftung bei Beschädigungen und Reaktionszeiten des Notdienstes. Ein seriöser Anbieter nennt verbindliche Service-Level und stellt eine 24/7-Notrufnummer bereit. In Niederbayern kam es in der Vergangenheit zu Problemen, wenn Anbieter im Störungsfall nur werktags erreichbar waren.
Bauliche Aspekte: Auch bei Mietmodellen gelten dieselben Vorschriften wie beim Kauf: Brandschutz, Fluchtwege und Statik müssen beachtet werden. In engen Altbauten Nürnbergs entscheidet oft die Parkposition des Lifts, ob Nachbarn noch gefahrlos die Treppe nutzen können. Außenlifte benötigen zusätzlich Witterungsschutz – Schienenheizungen und wetterfeste Abdeckungen sind hier unverzichtbar.
Förderungen: Gute Nachrichten: Auch Mietmodelle können durch Zuschüsse der Pflegekassen und kommunaler Programme gefördert werden, sofern sie eine dauerhafte Verbesserung der Lebenssituation darstellen. Wichtig bleibt: Antrag vor Auftragstellung stellen, sonst entfällt die Förderung.
Fazit: Die Miete eines Treppenlifts ist in Bayern eine attraktive Option für temporäre Bedarfe und unklare Wohnsituationen. Wer langfristig plant, fährt meist mit dem Kauf günstiger. Entscheidend ist der Vergleich von Angeboten, die Prüfung der Vertragsdetails und die Sicherstellung eines zuverlässigen Services. Nur so wird aus der vermeintlich günstigen Lösung kein teures Dauerprojekt.