
München legt nach: Die Landeshauptstadt justiert 2025 ihre Förderlandschaft für barrierefreies Wohnen. Besonders Treppenlifte rücken in den Fokus, denn in vielen Altbauten entscheiden wenige Zentimeter Laufbreite darüber, ob Menschen selbstbestimmt zuhause bleiben können. Mit erweiterten städtischen Mitteln lassen sich Zuschüsse der Pflegekassen besser kombinieren. Das Ergebnis sind niedrigere Eigenanteile, planbarere Projekte und weniger hektische Notlösungen.
Was ändert sich konkret? Der Prozess wird strukturierter: Beratung, Kostenvoranschlag, Antragstellung, Bewilligung, Auftrag. Klingt banal, spart aber real Zeit und Geld. Haushalte, die schon im ersten Schritt saubere Fotodokumentationen und eine kurze bauliche Skizze vorlegen, berichten von deutlich weniger Rückfragen. Bei geraden Treppen genügt oft eine kompakte Sitzliftlösung mit klappbaren Armlehnen und Fußstützen. In engen Gründerzeithäusern setzen Anbieter zunehmend auf schmale Schienenprofile und Parkpositionen am Podest, damit Fluchtwege frei bleiben.
Kosten realistisch bewerten: Ein gerader Sitzlift startet häufig ab etwa 4.500 Euro inklusive Montage; kurvige Anlagen liegen höher, weil die Schiene maßgefertigt wird. Förderungen senken den Eigenanteil spürbar, ersetzen aber selten alles. Wer mehrere Angebote vergleicht, sollte identische Leistungen gegenüberstellen: genaue Bezeichnung von Schiene und Fahreinheit, Lieferfenster, Garantien, Service-Level im Störungsfall. Ein Wartungsvertrag mit klarer Reaktionszeit ist kein Luxus, sondern Alltagsschutz.
Gebrauchtmarkt als Option: Für gerade Treppen sind aufbereitete Fahreinheiten mit neuer Schiene verbreitet. Seriöse Anbieter dokumentieren Akkuwechsel, Sensoriktests und die mechanische Prüfung. Vorteil: niedrigere Einstiegssumme und schnellere Verfügbarkeit. Bei kurvigen Treppen bleibt die Schiene individuell, die Ersparnis sitzt also am Gerät, nicht am Metall.
Kommunale Praxis in München: Quartiersnahe Beratungen, Musteranlagen und Infotage sorgen für weniger Hürden. Eigentümergemeinschaften verlangen belastbare Unterlagen zu Brandschutz, Laufbreiten und Statik. Gute Anbieter liefern entsprechende Pläne, damit Beschlüsse zügig durchgehen. In Mietobjekten empfiehlt sich eine schriftliche Vereinbarung zum Rückbau und zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands.
So klappt die Antragstellung: 1) Bedarf klären und Fotos/Skizze sammeln. 2) Vergleichsangebote einholen, Leistungsumfang exakt benennen lassen. 3) Anträge vollständig einreichen, medizinische Begründung beilegen. 4) Bewilligung abwarten, Auftrag erteilen, Einbau terminieren. 5) Nach Montage Abnahmeprotokoll und Rechnung einreichen, Zuschuss auszahlen lassen.
Fazit: Die erweiterte Münchner Förderung ist kein Freifahrtschein, aber ein spürbarer Hebel. Wer früh plant, sauber dokumentiert und Angebote fachlich vergleicht, reduziert den Eigenanteil und vermeidet Reibungsverluste. Am Ende zählt, dass die Treppe wieder benutzbar ist, ohne dass das Haus zum Hindernisparcours wird.