Springerkonzepte in der Pflege: Bayerns Modellprojekt zeigt Wirkung

03.10.2025 · Redaktion Bayernlifte

Entlastung für das Personal: Bayern setzt seit einiger Zeit auf das Modellprojekt „Springerkonzepte in der Langzeitpflege“. Ziel ist es, Pflegeeinrichtungen flexibler zu machen, Dienstpläne zu stabilisieren und Fachkräfte zu entlasten. Eine erste Auswertung zeigt: Die Konzepte wirken – mehr Planbarkeit, weniger Überlastung und zufriedenere Teams.

Wie funktionieren Springerkonzepte? Einrichtungen stellen gezielt Pflegekräfte als Springer ein, die flexibel eingesetzt werden können, wenn jemand erkrankt oder kurzfristig ausfällt. So müssen Dienste nicht ständig neu gestrickt werden, und Überstunden sinken. Für die Beschäftigten bedeutet das verlässlichere Arbeitszeiten und eine bessere Work-Life-Balance. Für Bewohnerinnen und Bewohner bringt es Kontinuität, weil Ausfälle intern abgefangen werden.

Praxis in Bayern: In mehreren Heimen, darunter in Niederbayern und Oberbayern, laufen die Modelle. Pflegekräfte berichten, dass der Stresslevel sinkt und die Qualität der Versorgung steigt. Die Einrichtungen wiederum haben weniger Schwierigkeiten, Personal zu halten. Auch Auszubildende sehen die Strukturen positiv, weil sie nicht sofort in Notdienste springen müssen, sondern planbar lernen können.

Finanzierung: Der Freistaat unterstützt die Pilotprojekte finanziell, damit Heime die zusätzlichen Stellen schaffen können. Ziel ist, dass sich die Modelle nach einer Übergangsphase selbst tragen, weil weniger Krankheitsausfälle und geringere Fluktuation die Kosten ausgleichen. Erste Berechnungen zeigen: Die Einsparungen sind realistisch.

Verknüpfung mit Angehörigenpflege: Zwar sind Springerkonzepte auf stationäre Einrichtungen zugeschnitten, aber indirekt profitieren auch Angehörige. Wenn Heime stabiler arbeiten, sind weniger Verlegungen nötig, und die Qualität steigt. Das schafft Vertrauen in die Versorgung – wichtig in einer Zeit, in der viele Familien versuchen, stationäre Aufenthalte zu vermeiden und stattdessen mit Hilfen wie einem Treppenlift Einbau länger zu Hause auszukommen.

Fazit: Bayern zeigt mit den Springerkonzepten, dass organisatorische Innovation genauso wichtig ist wie finanzielle Zuschüsse. Wenn Pflegekräfte planbar arbeiten können, steigt die Qualität, sinkt der Druck – und das System wird insgesamt tragfähiger. Es bleibt die Frage, ob das Modell auf ganz Deutschland ausgerollt wird. Für Bayern ist klar: Der Ansatz ist ein Erfolg, der weiterentwickelt werden muss.

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