Gute Nachrichten für Pflegebedürftige: Ab 2025 steigen die Leistungen für Pflegegrad 3 um 4,5 Prozent. Diese Erhöhung betrifft bundesweit hunderttausende Menschen, darunter auch viele tausend in Bayern. Für Betroffene und ihre Familien bedeutet das eine spürbare Entlastung in Zeiten steigender Eigenanteile und Kostenexplosionen in der Pflege.
Was bedeutet Pflegegrad 3? Menschen mit Pflegegrad 3 haben eine „schwere Beeinträchtigung der Selbstständigkeit“. Sie sind auf umfangreiche Hilfe angewiesen, sei es in der ambulanten Versorgung oder in stationären Einrichtungen. Bisherige Geld- und Sachleistungen reichen vielen nicht aus, um die Kosten zu decken. Die Anhebung soll dafür sorgen, dass zumindest ein Teil der Mehrbelastung aufgefangen wird.
Konkret heißt das: Das Pflegegeld steigt von aktuell 545 Euro auf 570 Euro pro Monat. Sachleistungen, die ambulante Dienste direkt mit der Pflegekasse abrechnen, erhöhen sich entsprechend. Auch Zuschüsse für Kurzzeit- und Verhinderungspflege werden angepasst. Für viele Familien in Bayern, die Angehörige zu Hause versorgen, bedeutet das ein kleines, aber wichtiges Plus.
Situation in Bayern: Besonders ländliche Regionen profitieren, wo Angehörige noch immer den Großteil der Pflege leisten. In Städten wie München, Nürnberg oder Augsburg hingegen sind die Kosten für Heimplätze besonders hoch. Dort reicht auch die Erhöhung kaum aus, um die Eigenanteile zu senken. Beratungsstellen empfehlen Familien deshalb, zusätzlich Zuschüsse für Treppenlift Förderung oder andere wohnumfeldverbessernde Maßnahmen zu prüfen. Ein rechtzeitiger Antrag bei der Pflegekasse kann den finanziellen Druck reduzieren.
Reaktionen: Pflegeverbände begrüßen die Erhöhung, mahnen aber an, dass die Anpassung der Leistungen nicht Schritt hält mit der Inflation und den realen Kostensteigerungen. Auch in Bayern sieht man die Reform als wichtigen Schritt, aber nicht als Lösung aller Probleme. Eigenanteile in Heimen liegen längst bei fast 3.000 Euro pro Monat. Hier seien weitergehende strukturelle Reformen nötig.
Fazit: Die Anhebung der Leistungen für Pflegegrad 3 ist eine gute Nachricht für viele Familien in Bayern. Sie lindert die finanzielle Last, löst aber nicht die strukturellen Probleme des Systems. Klar ist: Ohne zusätzliche Reformen werden Angehörige und Pflegebedürftige weiter am Limit bleiben.