Neue Musterwohnung in Schwandorf zeigt, wie barrierefreies Wohnen in Bayern aussehen kann

16.10.2025 · Redaktion Bayernlifte

Ein Modell für die Zukunft: In Schwandorf wurde eine neue Musterwohnung eröffnet, die beispielhaft zeigt, wie barrierefreies Wohnen in Bayern funktionieren kann. Das Konzept stammt von der Initiative „BayernCare“ und wurde gemeinsam mit Architekten, Pflegeexperten und dem örtlichen Wohnungsbauamt umgesetzt. Besucherinnen und Besucher können die Wohnung besichtigen und erleben, wie moderne Technik, durchdachtes Design und Pflegefreundlichkeit in einem realistischen Umfeld kombiniert werden.

Was die Musterwohnung besonders macht: Der gesamte Grundriss wurde konsequent schwellenfrei gestaltet. Breite Türrahmen, bodengleiche Duschen, rutschfeste Böden, kontrastreiche Lichtführung und ergonomische Griffe bilden den funktionalen Kern. Hinzu kommen smarte Lösungen – etwa ein Assistenzsystem, das Licht, Rollläden und Notruf per Sprachsteuerung bedient. Alle Elemente sind so gewählt, dass sie sich unauffällig in eine moderne Wohnumgebung einfügen, ohne den Eindruck eines „Pflegeheims“ zu erwecken.

Zielgruppe und Nutzen: Die Wohnung richtet sich an Seniorinnen, Senioren und Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die ihren Alltag möglichst selbstständig gestalten möchten. Sie ist auch für Angehörige gedacht, die Umbauten planen und sich vorab ein realistisches Bild machen wollen. Die Ausstellung zeigt, wie sich Barrierefreiheit mit Design und Komfort verbinden lässt – vom Treppenlift Einbau über höhenverstellbare Arbeitsflächen bis hin zu Notruf- und Sensoriksystemen.

Ein Projekt mit Modellcharakter: Nach Angaben der Initiatoren soll Schwandorf kein Einzelfall bleiben. In weiteren bayerischen Städten – darunter Regensburg, Augsburg und Rosenheim – werden ähnliche Musterwohnungen geprüft. Ziel ist es, Interessierten zu zeigen, dass Barrierefreiheit kein Luxus ist, sondern eine Frage der Planung. In Bayern leben laut Landesamt für Statistik über 2,2 Millionen Menschen über 65 Jahre; der Bedarf an seniorengerechtem Wohnraum wächst rasant.

Fördermöglichkeiten für Umbauten: Neben kommunalen Programmen unterstützt der Freistaat barrierefreie Umbauten über mehrere Förderwege. Dazu zählen Zuschüsse der Pflegekasse für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen (bis zu 4.000 Euro) und ergänzende Landesprogramme. Wer konkrete Anpassungen wie Türverbreiterung, Badumbau oder den Einbau eines Sitzlifts plant, sollte sich frühzeitig beraten lassen. Die Musterwohnung soll hierfür eine anschauliche Orientierung bieten.

Reaktionen vor Ort: Besucher loben die Kombination aus Ästhetik und Alltagstauglichkeit. Besonders positiv bewertet wird, dass Technik und Pflegeaspekte dezent integriert sind. Pflegeberaterinnen sehen in dem Projekt ein wichtiges Kommunikationswerkzeug: „Viele Menschen wissen gar nicht, was technisch möglich ist, bis sie es sehen.“

Fazit: Die Musterwohnung in Schwandorf macht Barrierefreiheit greifbar. Sie zeigt, dass modernes Wohnen, Selbstständigkeit und Sicherheit keine Gegensätze sind. Mit durchdachter Planung und gezielter Förderung lassen sich Lebensräume schaffen, die bleiben – auch wenn sich die Mobilität verändert.

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