Bayern fördert barrierefreien Umbau: Bis zu 10.000 Euro Zuschuss pro Wohnung möglich

16.10.2025 · Redaktion Bayernlifte

Gute Nachrichten für Eigentümer und Mieter: Der Freistaat Bayern fördert weiterhin den barrierefreien Umbau von Wohnungen und Häusern. Laut Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr sind Zuschüsse von bis zu 10.000 Euro pro Wohnung möglich. Das Ziel: mehr Selbstständigkeit, weniger Pflegeheimeinweisungen und ein längeres Wohnen im vertrauten Umfeld.

Wer kann den Zuschuss beantragen? Gefördert werden Eigentümer, Vermieter und Mieter, die ihre Wohnung barrierefrei umbauen möchten. Die Fördermittel stehen sowohl Privatpersonen als auch Wohnungsunternehmen offen. Voraussetzung ist, dass die Maßnahme dauerhaft Barrieren abbaut und die Mobilität oder Nutzbarkeit für ältere oder beeinträchtigte Personen verbessert. Eine Kombination mit Förderungen der Pflegekasse oder der KfW Förderung ist möglich.

Was gefördert wird: Typische Maßnahmen sind der Einbau schwellenloser Zugänge, bodengleicher Duschen, rutschhemmender Bodenbeläge, automatischer Türöffner oder eines Plattformlifts. Auch Anpassungen von Küchen- und Badelementen, Handläufe, Aufzüge oder das Verbreitern von Türen zählen dazu. In Mehrfamilienhäusern kann die Förderung auch für Gemeinschaftsbereiche beantragt werden – etwa für barrierefreie Hauseingänge oder Aufzugsmodernisierungen.

Förderhöhe und Bedingungen: Die Zuschusshöhe liegt bei bis zu 10.000 Euro pro Wohnung. Der Eigenanteil beträgt in der Regel 40 Prozent. Wichtig ist, dass die Umbauten fachgerecht geplant und ausgeführt werden. Eigenleistungen sind teilweise anerkannt, müssen aber dokumentiert sein. Anträge müssen vor Beginn der Maßnahme eingereicht werden. Die Reihenfolge bleibt entscheidend: Beratung, Angebot, Antrag, Bewilligung, dann Auftragserteilung.

Warum das Programm wichtig ist: In Bayern sind über 80 Prozent der Wohnungen nicht barrierefrei. Besonders ältere Gebäude erfordern Anpassungen, wenn Bewohnerinnen und Bewohner im Alter nicht ausziehen wollen. Das Förderprogramm hilft, teure Pflegeheimeintritte hinauszuschieben, und stärkt gleichzeitig lokale Handwerksbetriebe. Nach Angaben des Ministeriums sind in den vergangenen Jahren über 30.000 Wohnungen mit staatlicher Unterstützung umgebaut worden.

Praxisbeispiele: In München werden im Rahmen des Programms regelmäßig Altbauwohnungen modernisiert – mit Treppenliften, Aufzügen und schwellenfreien Bädern. In Regensburg und Augsburg nutzen viele Eigentümer die Förderung, um Mehrgenerationenhäuser umzubauen. Besonders gefragt sind derzeit Zuschüsse für Außenlifte und automatische Türen, die Rollator- und Rollstuhlnutzung erleichtern.

Stimmen aus der Praxis: Wohnberaterinnen und Pflegekassen begrüßen die Fortführung. „Oft scheitern Familien an den Kosten, obwohl die Maßnahmen klar notwendig sind“, heißt es aus dem Sozialdienst eines großen bayerischen Wohlfahrtsverbands. Der Zuschuss schaffe Planungssicherheit und ermögliche Umsetzungen, die sonst vertagt würden.

Fazit: Mit der Förderung für barrierefreien Umbau setzt Bayern ein klares Signal: Altersgerechtes Wohnen soll kein Luxus sein. Wer rechtzeitig plant und Förderwege kombiniert, kann langfristig unabhängig bleiben. Das Programm ergänzt bestehende Zuschüsse der Pflegekassen und KfW und zeigt, dass Barrierefreiheit ein zentraler Baustein moderner Wohnungspolitik ist.

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